(English version) Ethnonymen: Ketschua, Kichwa, Qquichua, Quechua, Kechua Ländern bewohnt: Bolivien, Ecuador, Peru Sprachfamilie: Anden-Äquatorisch Sprachzweig: Aymara-Quechua
Mit ca. 2,5 Millionen Bevölkerungen sind die Quichua Gruppen von südamerikanischen Indianern die grösste Gruppe von Indianern der Welt.
Aymara-Quechua Sprachen (von dem gibt es viele quichua Dialekte) sind kollektiv die meist gesprochene Muttersprache in Südamerika. Dazu sind die Quichua die einzigen Menschen die gleichzeitig südlich durch die Anden und ostwärts in den Regenwald des Amazonas ausgewandert sind. Diese frühe Abweichung von ihrem Migrationspfad hat eine deutliche Berg und Dschungel Identität und Kultur geschaffen.
Die Quichua gehören den frühesten Menschen zu, die vom Inka Reich erobert worden sind. Ironischerweise sprachen diese Inka die gleiche Quechua Sprache! Trotzdem ging die Bevölkerungszahl erst durch die spanische Kolonialisierung drastisch zurück. Eines der markantesten Daten in der Geschichte definiert diesen Bevölkerungsrückgang.
Am 16. November 1532 wurde der Inkakaiser, Atahualpo, von dem spanischen Konquistador, Francisco Pizarro, gefangen genommen. Dieser Schlag zur Inkas ermöglichte am stärksten weitere spanische Expansion im Gebiet und damit die Krankheiten die schliesslich Millionen von eingeborenen Völkern auslöschen wurden.
Heute muss man zwischen quichuastämmigen Meschen und quechuaprechenden Meschen unterscheiden. Insgesamt gibt es etwa zehn Millionen Quechua Redner weil viele Redner der toten Sprachen Quechua zu sprechen begannen. Wir können es nicht bestätigen aber es kann sein dass es heute mehre Aymara-Quechua Redner in Südamerika als die Zeit der spanischen Kolonie gibt.
Die spanische Kolonialisierung hat in den vergangenen fünfhundert Jahren interessante quichua Kulturmischungen geschaffen. Bevor die Spanier waren die Quichua vorliterarisch. Trotzdem entwickelten sie eine interessante Methode zur Protokollierung der Events beim Knoten. Spanische Verwandtenehe war ursprünglich geübt, was hat Mestizen erzeugt, die fast eine eigene Bevölkerungsgruppe sind! Heute muss man in abgelegenen Gemeinden um Leute mit rein quichua Blut zu finden eintreten.
Obwohl der Katholizismus ist heute meistens wegen spanischen Missionare verbreitet, stehen heidnische und animistische Tradition gleichberechtigt nebeneinander.
Zum Beispiel einige der Fotos auf dieser Seite wurden bei der zweitägigen Fest La Virgen de las Mercedes (bei Anwohner als Fiesta de la Mamá Negra bekannt) in Latacunga, Ecuador aufgenommen. Offiziell ist es ein katholisches religiöses Fest und, wie man sich denken kann, bleiben Lokalen am ersten Abend des Fests geschlossen.
Der zweite Tag beginnt mit einem traditionellen katholischen Gottesdienst. Sie können es für möglich halten, dass Sie gerade in Rom seien. Direkt nach dem Gottesdienst wird eine Statue der Muttergottes durch die Strassen getragen. Anwohner werfen Girlanden auf die Statue in der Hoffnung Segen und Gunst zu empfangen. Dann, genauso wie in dem vorhergehenden Tag, bilden cross-gender Verschleierung und maskierte Strassentanzen die meisten Aktivitäten.
Man sieht dazu geopferte geschlachtete mit verschiedenen toten Tieren und auch mit Zigarettenpackungen und mit Flaschen Wein und Spirituosen verzierten Schweine vorbeimarschiert. Männer tragen diese ritualisierte heidnische Geschenke für die Geistern wie ein Rucksack als sie die Tänzer und Musiker durch die Strassen begleiten. Dieses Fest ist wohl die bekannteste quichua Feier. Sicher ist es das bekannteste Bevölkerungsgruppen Fest in ganz Ecuador. Ich kenne von keinen offiziellen Stellung dieses „katholisches religiöses Fest“ vom Vatikan. Trotzdem akzeptiert es sicher nicht!
Ausserhalb der grossen Städte Ecuadors findet man nüchterne ebenfalls traditionelle quichua Feste. Viele dieser Festivals sind für Aussenstehende gesperrt. In einem kleinen abgelegenen Anden Bergdorf hatte ich die Gelegenheit das Oratoriumsfest zu besuchen. Das ist eine Feier der Einigkeit woran Aussenstehende selten begrüsst sind. Das ganztägiges Spektakel beginnt um 6 Uhr morgens als die Dorfbewohner nach dem Dorfplatz mit feinsten Stoffen gehen.
Lieder (heutzutage in Spanisch gesungen) proklamieren und zelebrieren quichua Werte und Traditionen. Das ganze Oratorium ist gut geplannt und offensichtlich gut geübt. Die Männer und Frauen stehen gesondert und wissen, wann ihrer Vers zu singen und ihre Anerkennung zu geben.
Nachmittags nach dem Schultag wiederbeginnen die Dorfbewohner mit unbeschwerten Spiel und Spass, die auch symbolische sind. Frauen zusammenschliessen sich mit Seilen sowie in einem "mad hatters" Wettbewerb. Es soll herausgefunden werden, welches kombiniertes Duo die meisten von Hüten tragen kann. Natürlich legt die Bedeutung nicht beim Gewinn, sondern bei der symbolischen Meldung der Teilnahme am Wettbewerb — nämlich, dass jede Dorfbewohner die Probleme anderer Menschen auf sich nehmen will.
Bei einer weiteren Demonstration der Einigkeit ziehen die Frauen ihre Ponchos aus und legen sie auf dem Boden nebeneinander. Es soll herausgefunden werden, ob sie die Ponchos schneller befestigen können, als die Rekordzeit des Vorjahres.
In diesen abgelegenen Gemeinden bekommt der Besucher ein Gefühl des quichua Urlebens. Subsistenzlandwirtschaft, der ständige Überlebenskampf, die Domestizierung von wildern Tieren, geistige Überzeugungen, die über ihren Migrationspfad aus Afrika hinausgehen und ein Pioniergeist ihre Erforschung trotz des anspruchsvolles, bergiges Geländes fortzuführen, haben alle zur quichua Wohnkultur beigetragen.
Obwohl die Quichua in heutzutagen Spanisch sprechenden Ländern leben, lassen Sie sich bitte von mir beraten: bevor Sie mit sehr kleinen Kindern oder mit alten Erwachsenen auf Spanisch zu kommunizieren versuchen, bitte überlegen Sie auf internationale Zeichensprache zu übersetzen! Es dauert noch ein paar Jahre bevor nachfolgende Generationen der Spanisch als Muttersprache benutzen.
In der kaum veränderten Neuzeit präsentiert sich ein wöchentlich quichua Marktplatz als die beste Platz ein Teil von quichua Geschichte zu bestaunen. Der oben stehende Mann trägt eine Tafel die schwerer als er ist zum Marktplatz zu verkaufen. In früheren Zeiten würde er ein schweres Tier tragen. Falls er sie nicht heute verkauft, kommt er in der nächsten Woche zurück.
Die unten stehende Frau verkauft Lebensmittel auf dem Martplatz. Ich hatte das grosse Glück, als es keine potenzielle Kunden gab, sie zu fotografieren. Sie stellte ein Gebet zum Wind — vielleicht um mehr Kunden zu erbitten. Ihre Aktion kann an Bewohner des Westens als eine primitive Überzeugungen erscheinen. Doch haben die Quichua über viele Generationen an dieser Art von spirituellem Kontakt geglaubt.
Viele Quichua wanderten ostwärts zum Amazonasbecken. Wegen der unterschiedlichen Landschaften, Klimazonen, einheimischen Pflanzen und Tiere entwickelt ihre Kultur einzeln von der ihrer südwärtsabwandernden Vettern. Quichua im Regenwald sind noch weiter von den historischen Kräfte, die Norden Südamerikas geprägt haben, entfremdet geblieben. Flüsse werden statt Strassen als Hauptverkehrsmittel genutzt. Strom gibt es selten und dann nur durch die Sonnenenergie. Hier spricht man Spanisch viel weniger als in den Bergen. Man findet Schulen nur in grösseren Gemeinschaften. Wie Sie es rechts sehen können, sind die Ausstattungen sehr einfach. Viele Quichua im Regenwaldsgemeinschaften bleiben in Kontakt mit der Aussenwelt durch das Kurzwellen Radio
Auch im Regenwald ändert sich langsam das Leben der Quichua. Volleyball und Fussball sind heute die bevorzugte Sportarten. Westliche Bekleidung hat traditionelle Tracht fast vollständig ersetzt. Missionare haben eine hohe religiöse Konversionsrate erreicht.
In einem quichua Regenwalddorf bezeugte ich einen Hochzeitstag. Das Paar feierten ihren 15. Hochzeitstag in traditionellem katholischem Stil. Sie erschienen sehr westlich. Strom gibt es im Dorf, das durch eine aus einer grosser Ekuadorianergemeinschaft Strasse erschlossen ist. Der Grossteil der Bevölkerung gehört der katholischen Glaubensgemeinschaft an.
Trotz solcher Veränderungen hat das Dorf einen traditionellen Schamane, der in der ursprüngliche Regenwaldspraxis von Magie und Heilung ausgebildet ist. Zum Beispiel bereitet er noch Tee aus der Ayahuasca Pflanze (grobübersetzt „Rebegeist“). Ayahuasca ist ein im Regenwald benutzten Halluzinogen für das Ritualhellsehen, die Heilung und die Geisterverehrung.
Die grösste Veränderung ist heute für die Quichua das Vordringen durch die Ölkonzerne auf ihrem Land. Obwohl das lief seit vierzig Jahren so (es betrifft auch andere indigene Gruppen), sind die Quichua unter anderem zuletzt geschlagen. Weil sie keine Schulbildung bekommen haben, verstehen viele nicht die potenzielle Langzeitfolgen auf ihren traditionellen Lebensunterhalt. Erst in jüngerer Vergangenheit würden sie Organisationen zu gründen können, die grosse genug und vereinigte genug sind, die Welt auf ihren Rechtsgrund aufmerksam zu machen.
Copyright für die Fotografien: © 1999 - 2024, Ray Waddington. Alle Rechte vorbehalten. Copyright für die Text: © 1999 - 2024, Stiftung Bevölkerungsgruppen der Welt. Alle Rechte vorbehalten.
Waddington, R. (2003, überarbeitete Ausgabe 2023, Übersetzung von R. Waddington), Die Indigene Quichua: https://www.peoplesoftheworld.org/quichua/quichuade.jsp vom 21.12.2024